Stadtnachricht
Stadtentwässerung mit Problemen
31.03.2020
Damit in unseren Abwassersystemen alles nach Plan (ab-)läuft und der Gewässerschutz gewährleistet ist, müssen die Betriebsabläufe in den Kanälen und Kläranlagen nahtlos ineinandergreifen. Dies stellt hohe Anforderungen an Technik und Personal. Akut geht es um Feuchttücher, Kosmetiktücher, Taschentücher und Küchenpapier, die nach Gebrauch über die Toilette entsorgt werden.
Mit einer unüberschaubaren Vielfalt an solchen Produkten, die zur Babypflege, zum Abschminken, als Toilettenpapier und vielem mehr angeboten werden, entsprechen die Hersteller einem stetig wachsenden Markt in Sachen Hygienekomfort. Was den meisten Verbrauchern indes nicht bewusst ist: im Gegensatz zu trockenem Toilettenpapier, das sich im Wasser auflöst, müssen gerade Feuchttücher besonders reißfest sein. Sie bestehen daher nicht aus Papier, sondern aus dicht gewebtem, biologisch schwer abbaubarem Zellstoff; eine so genannte Nassfestausrüstung mittels Chemikalien verleiht den Fasern die gewünschte Stabilität.
Werden Zellstofftücher über die Toilette entsorgt, so bilden sich in der Kanalisation häufig Verzopfungen und in Verbindung mit Fett Verklumpungen ungeahnten Ausmaßes. Die Folge ist, dass Kanäle und Pumpen verstopfen.
Der Anfall des Rechenguts, also Feststoffe, die im mechanischen Teil der Kläranlage über einen Rechen entfernt werde, hat sich auf den städtischen Klärwerken in den letzten beiden Wochen verdoppelt. Grund dafür ist, dass in der Corona-Krise die Leute vermehrt zu Hause sind und verstärkt Hygieneartikel benötigen.
Es muss davon ausgegangen werden, dass sich die Faserstoff-Problematik während der anhaltenden CORONA-Pandemie weiter verschärfen wird. Beobachtungen seitens sämtlicher Kläranlagen- und Kanalnetzbetreiber bestätigen dies.
Die Stadt Murrhardt appelliert bei diesem Thema an die Bürgerinnen und Bürger: Feuchttücher, Kosmetiktücher, Taschentücher und Küchenpapier gehören nicht in die Toilette.
Stadtverwaltung Murrhardt, Stadtbauamt