Reinhold-Naegele Banner Karlstraße
Selbstbildnis

Reinhold Nägele (1884-1972)

Bilder in der Kunstsammlung: Selbstbildnis, Wirtshausschilder
Die ländliche Kleinstadt Murrhardt war für ihn der Inbegriff heimatlicher Geborgenheit. Reinhold Nägele wurde zunächst wie sein Vater als Dekorationsmaler ausgebildet. Quasi als Autodidakt entwickelte er die für ihn typische feinpinselige, zeichnerische Figuren- und Landschaftsmalerei und bevorzugte kleine Formate. Seit 1922 entwickelte er die alte, volkstümliche, gleichwohl anspruchsvolle Technik der Hinterglasmalerei zu seinem speziellen Bildmedium.

Mit liebevoll-ironischem Blick schilderte Nägele detailliert das Treiben der Menschen und griff dabei immer wieder Murrhardter Motive auf. Sie fanden seit 1911 durch die druckgrafische Vervielfältigung der Radierung weite Verbreitung. Sämtliche Motive weisen inhaltlich über die rein sachliche Wiedergabe hinaus.

Die arabesk gezeichneten "Murrhardter Wirtshausschilder" und die "Friedhofskreuze" erinnern an die Schmiedekunst der Vorfahren. Nägeles eigenwillige Kunst wurde schon früh von den Zeitgenossen geschätzt. Neben "typisch schwäbischen" Motiven finden sich phantasievolle, ja surreale Bilder, andere Darstellungen zeigen den Maler als aufmerksamen Beobachter des Zeitgeschehens.

Aus Reinhold Nägeles Bildern spricht das typisch "Schwäbische", laut Theodor Vischer "jene sonderbare Mischung von Naturgefühl und Witz, von gläubigem Geist und komischer Laune". Seine Kunst entzieht sich jedoch einer regionalen Begrenzung. Seine zugleich realistische und surreal-poetische Reflektion der Welt geben seinem Werk allgemeine Gültigkeit.

Reinhold Naegele (Komödianten)