Einsatz am Limes
Die direkt am Limes stationierten Soldaten waren keine Legionäre sondern gehörten den Hilfstruppen (auxilia) an.
Bis zum 2. Jahrhundert n. Chr. wurden sie zumeist aus frisch unterworfenen Stämmen ausgehoben und fern der Heimat eingesetzt. Dieses Vorgehen hatte für die Römer zwei Vorteile: indem sie die männliche Jugend zum Militärdienst in entlegene Provinzen zwangen, schwächten sie die Kampfkraft eines möglichen Gegners. Außerdem kurbelten sie die Romanisierung an. Denn was blieb den jungen Soldaten in der Fremde anderes übrig als sich zu Rom zu bekennen und sich auf Lateinisch zu verständigen. Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. wurde am Limes jedoch zunehmend regional rekrutiert. Die Romanisierung war zu dieser Zeit offenbar schon so weit fortgeschritten, dass man einheimischen Truppen die Grenzsicherung anvertrauen konnte. Nach 25 Dienstjahren erwarb sich auch der auxiliarius das römische Bürgerrecht, ein offenbar begehrenswertes Privileg, das zudem mit einer Altersversorgung verbunden war.
Zur Sicherung des gesamten obergermanisch-rätischen Limes waren um 200 n.Chr. insgesamt 35.000 Mann stationiert: 8 Reitereinheiten (alae), 36 Fußtruppen (cohortes) und 20 numeri und exploratores, das waren kleinere Verbände von etwa 100 Mann, die spezielle Aufgaben übernahmen wie zum Beispiel Aufklärungsexpeditionen jenseits des Limes.