Veranstaltung

Kunstfahrt mit der VHS Murrhardt nach Neuenstadt am Kocher

Sa., 18. Mai 2024

Die Kunstfahrt 2023 geht nach Nordwürttemberg, nach Neuenstadt am Kocher. Der Name der Stadt lässt es vermuten - wo eine „neue“ Stadt, da ist auch eine alte Stadt. Schon der Stadtteil „Bürg“ bestätigt, - alte Mauern.

Geplant ist eine Besichtigung der Herzogs-Gruft in der Nikolauskirche, Stadtführung oder Führung Römerstadt.
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Beschreibung

Auf dem Gebiet Neuenstadts befand sich in römischer Zeit eine bedeutende Stadtanlage- Civitas - , die um 160 n. Chr. gegründet wurde. Durch Ausgrabungen sind Teile des über 25 Hektar großen Stadtgebietes bekannt, je nach Witterung soll das Grabungsgelände mit Führung besucht werden. Zu den bekannten Bauten gehören ein repräsentatives Verwaltungsgebäude, ein prunkvolles Anwesen sowie ein gallo-römischer Umgangstempel des Heilgottes Apollo Grannus mit zwei sechseckigen Weihebecken. Muttersiedlung des heutigen Neuenstadt ist die 797 erstmals erwähnte Siedlung Helmbund, die in der Aue der Brettach lag. Helmbund besteht heute nicht mehr, die Ruine der gotischen Helmbundkirche ist einer der letzten Überreste, ein Besuch ist vorgesehen.
Vermutlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde diese Siedlung auf den etwa einen Kilometer entfernten Höhenrücken zwischen Kocher und Brettach verlegt, die „neue Stadt“ Neuenstadt entstand. Im frühen 16. Jahrhundert wurde Neuenstadt zur einstigen Residenz einer Nebenlinie des Hauses Württemberg. Wir wollen die einzigartige Fürstengruft unter der Nikolauskirche besuchen, ebenso das Schloss und die Innenstadt. Ebenso die Reste der 1000 jährigen Linde, die der Stadt auch den Namen „Neuenstadt an der Linde“ verlieh.
Zunächst war Neuenstadt im Besitz der Herren von Weinsberg, die dort den 1392 bezeugten Herrensitz errichteten, kam dann an die Kurpfalz und wurde 1504 vom württembergischen Herzog Ulrich erobert. Herzog Christoph baute Neuenstadt zur Nebenresidenz aus. 1558 wurde die Lindenanlage beim Schloss ummauert und um 1565 wurde das Schloss erweitert. Von 1617 bis 1631 war es Nebenresidenz von Herzog Friedrich Achilles (1591–1631), nach dessen Tod kam es wieder an die württembergische Hauptlinie. Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 und der Flucht des württembergischen Herzogs außer Landes übergab der Kaiser das Schloss in Neuenstadt dem Grafen Maximilian von und zu Trauttmansdorff. Den ältesten Teil des Schlosses stellt der sogenannte Dürnitzbau dar, welcher von Heinrich Schickhardt errichtet wurde. Im 16. Jahrhundert wurde ebenso ein runder, äußerer Eckturm des Schlosses gebaut, an den der Ostflügel (Lindenbau oder Prinzessenbau genannt) anschloss, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut wurde. Der Lindenbau reichte von jenem Eckturm zur Kirche. Zeitgleich wurde der sogenannte Neue Bau oder Steinbau errichtet, der den Schlosshof nach Westen und Südwesten abgrenzte. 1826 wurde der Neue Bau allerdings wieder abgerissen. Der Ostflügel erhielt nach dem Zweiten Weltkrieg eine hölzerne Galerie, nachdem das Obergeschoss durch einen Fliegerangriff im April 1945 schwer beschädigt worden war.
Komplementär zur Frühjahrsausfahrt bewegen wir uns auf den Spuren einer einstigen Kleinresidenz und Witwensitz, sowie dem uns schon aus Weilheim bekannten Pfarrers und Dichters Eduard Mörike, denn seine Familie betrieb einst eine Apotheke in Neuenstadt und war hier stark verwurzelt. In Cleversulzbach, Ortsteil von Neuenstadt erwartet uns das neu gestaltete Mörike-Museum und der berühmte „Kirchturm-Hahn, sowie auf dem Friedhof das Grab der Mutter von Friedrich von Schiller. Weiterhin besuchen wir den Nachbarort, bzw. Teilort Bürg. Ein alter Adelssitz der Herren von Gemmingen, der auf die Reste einer römischen Villa Rustica zurückgeht. Die Kirche und das nahegelegene Pfarrhaus sollen besichtigt werden, ist es doch der Geburtsort des Murrhardter Ehrenbürgers Prof. Dr. Gustav Jäger, dem berühmten „Wolle-Jäger“, der mit seinen Forschungen einst Geschichte schrieb, mit seiner Normalkleidung Polarexpeditionen ermöglichte und durch den Roman und Film, „Das Parfüm“ eine späte, etwas umstrittene, „Würdigung“ erhielt. Die Mittagseinkehr ist in einem gutbürgerlichen Speiselokal geplant.

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Hinweise

Anmeldung über die Volkshochschule Murrhardt.


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Veranstalter
Carl-Schweizer-Museum
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